Eigentlich hat die deutsche Trinkwasserqualität ein Top-Niveau. Fast überall kann bedenkenlos aus dem Wasserhahn getrunken werden. Eine Gefahr, die häufig unterschätzt wird, ist allerdings das Infektionsrisiko beim Duschen. Im schlimmsten Fall kann es hier zur Legionellen-Erkrankung mit Todesfolge kommen. Ingo Sanft, Fachmann im Bereich Trinkwasserqualität, weiß wovon er spricht, wenn er behauptet, dass gerade für Hotelbetreiber hier viele Gefahren lauern.
Als Seminarreferent ist Sanft ständig in meist kleineren, inhabergeführten Hotels unterwegs. Da kommen jährlich schnell 50-60 Übernachtungen in rund 40-45 verschiedenen Gästehäusern zusammen. Nicht selten ist der Fachmann über die Leichtfertigkeit erschrocken, mit der Hotelbetreiber mit der „Gästegesundheit“ umgehen.
Gästegesundheit beim Duschen
Denn um die Trinkwasser-Hygiene zu gewährleisten, ist ein bestimmungsgemäßer Betrieb der Hotels wichtig. D. h., dass Trinkwasser an jeder Zapfstelle regelmäßig in dem Umfang entnommen wird, den die planerische Auslegung der Installation vorgesehen hat. Ansonsten stagniert das Wasser und nimmt durch Umgebungseinflüsse kritische Temperaturen zwischen 30 und 50 Grad Celsius an. Damit schafft man ideale Brutplätze für Keime. Sie vermehren sich sprunghaft in diesem Umfeld. So kann es in Hotels unbemerkt und schnell zum Auftreten von Legionellen kommen. Die Erreger werden durch zerstäubtes, vernebeltes Wasser übertragen. Gäste atmen unter der Dusche die Keime ein und erkranken. Mögliche Ansteckungsquellen sind beispielsweise Duschen, Whirlpools, Luftbefeuchter oder Wasserhähne, ebenso Kühltürme. Dabei kann die Krankheit leichter verlaufen oder aber die gefährliche Lungenentzündung - die Legionärskrankheit – auslösen, die mitunter tödlich verlaufen kann.
Eine Vorbeugung durch die regelmäßigen Wasseranalysen ist nicht möglich, da dies Analysen immer nur jährliche Momentaufnahmen darstellen. Schnell sind bei falscher Anwendung die kritischen Werte erreicht, und mit „eben mal die Leitung spülen“ ist es dann leider nicht getan. Laut Ingo Sanft „müssen Hoteliers die Trinkwasserverordnung im Hinterkopf behalten. Und selbst, wenn sie diese nicht im Detail kennen, so sind sie doch verpflichtet, sich daran zu halten. Andernfalls könnte schnell einmal der Staatsanwalt vor der Tür stehen. Schließlich handelt es sich hier dann um einen Straftatbestand.“
Fach-Installateur weiß Rat
Um das Infektionsrisiko zu minimieren empfiehlt Sanft den Hoteliers, sich an einen Fach-Installateur zu wenden, der sich regelmäßigen Weiterbildungen unterzieht und auf dem aktuellen Stand der Technik ist. Denn auch hier schützt Unwissenheit nicht vor Strafe. Und da Krankheitserreger meist geruchlos, geschmacklos und mit bloßen Augen unsichtbar sind, sollte man auf jeden Fall einen Experten zu Rate ziehen. Denn der kann dann auch die ein oder andere Automations-Technik empfehlen, die schnell wieder die Trinkwasser-Hygiene auf einen einwandfreien Stand bringen kann.
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