Die Bürokratie für den Hotelier und Gastronomen nimmt überhand, spätestens seit der geforderten Allergen-Kennzeichnung, dem Mindestlohn und der damit verbundenen innerbetrieblichen Arbeitszeitdokumentation.
Das atlas-Mitglied Martina Haver-Franke vom Romantik Hotel Reichshof in Norden informiert seit Mitte Februar 2015 mit einem Anschreiben, das alle Gäste in der Hotelzimmermappe vorfinden, über die neuesten Bürokratie-Auswüchse. Sie wirbt damit um Verständnis bei Ihren Hotelgästen, denn diese werden über kurz oder lang von diesen Auswüchsen ebenfalls betroffen sein.
Die Hotellerie gehört hier unstrittig zu den besonders belasteten Branchen. Ein Betrieb der häufig 24 Stunden und sieben Tage in der Woche für seine Gäste oder auch Kunden da ist, hat einen erheblich höheren Aufwand als ein Betrieb mit einer Fünf-Tage-Woche und einer Öffnungszeit von täglich acht bis zwölf Stunden.
Es bleibt zu hoffen, dass an dem sicher gut gemeinten Gesetz, das in einigen Bereichen aber wie „mit heißer Nadel gestrickt“ wirkt, noch nachgebessert wird. Das wäre ja nicht das erste Mal. Für das Münchner Oktoberfest, bei dem zwei Wochen lang am Stück von mehr oder weniger gleichem Personal alles abverlangt wird, gab es recht schnell eine „Gesetzesauslegung“, die dort den Normalbetrieb sichert. Da half wohl das Öffentliche- oder das Politiker-Interesse.